Vor 3252 TagenSo druckt man im Digitaldruck
helle Farben auf dunkle Materialien
Immer mal wieder möchten unsere Kunden dunkle Materialien bedrucken und wundern sich dann, wenn wir die Stirn in Falten legen. Der Grund ist einfach: Außer im echten Siebdruck sind alle Druckfarben aller anderen Druckverfahren lasierend, d. h. durchscheinend. Druckt man also z. B. ein Gelb auf einen schwarzen Karton, sieht man kein Gelb sondern eine dunkelbraune Mischfarbe, die entsteht, wenn man Gelb und Schwarz mischt. Gleiches gilt für alle anderen Farben auch.
Weniger dramatisch ist der Effekt wenn Sie z. B. ein dunkles Blau auf ein Dunkelgrau drucken. Hier bleibt von der blauen Farbe zumindest ein Teil sichtbar. Es gilt also die Regel: Je heller die zu druckende Farbe und je dunkler das Material, auf das gedruckt werden soll, umso größer ist das Problem.
Will man das Problem lösen, bleiben zwei Möglichkeiten: Der Druck wird im klassischen Siebdruck hergestellt oder man arbeitet im digitalen Siebdruck mit weißem Unterdruck. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, die im folgenden beschrieben werden.
Der klassische Siebdruck eignet sich gut für Auflagen ab ca. 500 Exemplaren und /oder wenn Sie nur 1- oder 2-farbig mit Schmuckfarben drucken wollen. Die Initialkosten im Siebdruck sind ausgesprochen hoch und mit jeder zusätzlichen Farbe „vergrößert” sich das Problem. Zudem sind im Siebdruck keine feinen Raster druckbar. Ideal ist der klassische Siebdruck, wenn Sie plakative, leuchtende Farben (auch Sonderfarben) drucken wollen.
Der digitale Siebdruck ist perfekt für kleine Mengen und/oder kleine Druckformate. Auch im digitalen Siebdruck sind die Druckfarben lasierend, also durchscheinend. Allerdings gibt es bei diesem Druckverfahren als Sonderfarbe zusätzlich ein deckendes Weiß. Dieses Weiß wird zunächst vorgedruckt um anschließend mit den anderen Druckfarben übergedruckt zu werden. Eigentlich perfekt. Aber: Da das Weiß nicht nur hochdeckend sondern durch die hohe Pigmentdichte auch voluminös ist, trägt diese Farbe beim Druck deutlich stärker auf als andere Druckfarben (es entsteht ein durchaus attraktiver Reliefeffekt). Im Ergebnis sieht man die weiße Farbe nach dem farbigen Überdruck von der Seite „blitzen”. Das sieht unschön aus und macht einen unprofessionellen Eindruck. Vermeiden lässt sich dies, indem man die Weißform umlaufend ca. 0,75 pt kleiner macht oder die zu überdruckende Farbform entsprechend größer. Dieses Verfahren findet seine natürliche Grenze bei kleiner und filigraner Schrift sowie dünnen (Linien-)Objekten, da hier die Objektstärke so klein wird, dass die 0,75 pt nicht mehr zur Verfügung stehen.
Beim unten stehenden Bild wurde Lackschwarz auf aut mattschwarz gedruckt. Für die grünen Balken fand das oben beschriebene Verfahren mit dem weißen Unterdruck Anwendung.
Wenn Sie in Zukunft also wieder mal ein Projekt haben, bei dem die oben beschriebenen Szenarien möglich sind: Sprechen Sie mit uns. Wir beraten Sie schnell und unkompliziert, auch wenn später für uns kein Auftrag daraus wird.
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